Da kommt man abends aus dem Stall ins Haus, möchte seinen Feierabend genießen und dann das: Das Bundesministerium veröffentlichte seine neue Kampagne „Gut zur Umwelt. Gesund für alle“. Daran alleine wäre noch nichts Schlechtes, doch Teil der Kampagne sind auch eigens für das Ministerium veränderte „Bauernregeln“. „Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein“ oder „Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm“, um nur einige Beispiele zu nennen.
Als Junglandwirt bleibt einem dabei tatsächlich das Abendessen im Hals stecken!
Die Westfälisch-Lippische Landjugend e.V. steht hinter den Junglandwirt_innen und Landwirt_innen und verurteilt die Initiative der Ministerin Babara Hendricks auf‘s Höchste!
Ein sachlicher und fairer Umgang, mit guten zielführenden Diskussionen, sieht jedenfalls anders aus! Stattdessen wird einfach eine „Agrarwende“ gefordert. Auf der Facebookseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit heißt es: „Wenn wir die Vielfalt unserer Natur auch für kommende Generationen erhalten wollen, müssen wir unsere Landwirtschaft naturverträglicher gestalten“! Da frage ich mich: Wer ist da eigentlich mit „wir“ gemeint?!
Die Landwirte zumindest nicht, sonst würde man eine solch unfaire Kampagne nicht starten!
Wir schließen uns unserem Landesbauernverband WLV an. Präsident Röring sagte: „Diese Kampagne ist peinlich und geschmacklos!“
Wir gehen weiter und sagen: Diese Kampagne ist nicht nur peinlich und geschmacklos, sondern es grenzt an staatliches Mobbing des landwirtschaftlichen Berufsstandes!
Wir fordern die Ministerin dazu auf, zu einem sachlichen und fairen Umgang mit uns Landwirten zurückzukehren – denn wir sind zur Diskussion und Verbesserung bereit.
Stefan Schmidt (23) ist Junglandwirt und Mitglied des Landesvorstandes der Westfälisch-Lipischen Landjugend e.V.